Schmerz, Verletzung

Verletzungen, die im Laufe unseres Lebens in Beziehungen entstehen, können durch Beziehungen auch wieder heilen

Schmerz spüren, durchleben; nicht darin versinken, annehmen

„Wenn wir uns auf diesen unseren Schmerz einlassen, das Wagnis eingehen, ihn wirklich zu fühlen, dann erfahren wir unsere Fähigkeit, mit anderem Leben zu fühlen und zu leiden – die Fähigkeit zu echtem Mitgefühl und Mitleid. Wir lernen, die wahre Größe unseres -> Herz-Verstandes kennen und wie er uns helfen kann, unsere Ängste zu überwinden. Zuvor waren wir jede und jeder mit unserem individuellen Leid allein und getrennt. Nun hilft uns dieses Leid, uns in Bereiche zu öffnen, in denen wir die Welt als Geliebten und als unser Selbst erfahren können.
In unserem Sein sind wir mit allem Leben verbunden und diese Tatsache, die wir durch unseren Schmerz um die Welt als sehr real erleben, bringt uns dazu, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Sie verhilft uns zu einem ganz neuartigen Verständnis dessen, wer wir sind und welche Form in Beziehungen wir als Menschen miteinander im gesamten Universum leben.“ (Macy, Joanna; 2009; Geliebte Erde, gereiftes Selbst – Mut zu Wandel und Erneuerung; S. 83)

„Leugnen wir den Schmerz verhalten wir uns wie blockierte und verkümmerte Nervenzellen: Abgeschnitten vom Strom des Lebens schwächen wir das größere Ganze, dessen Teil wir sind. Wenn wir aber zulassen, dass der Schmerz seinen Weg durch uns nimmt., bekräftigen wir unsere Zugehörigkeit und stärken zugleich das kollektive Bewusstsein des größeren Ganzen. Im Vertrauen, dass wir weder an ihm zerbrechen noch dass er uns isolieren wird, können wir uns dem Schmerz der Welt öffnen, denn wir sind keine zerbrechlichen Gegenstände. Wir sind elastische und belastbare Energiemuster in einem weitläufigen Gewebe des Erkennens.“ (Macy, Joanna; 2009; Geliebte Erde, gereiftes Selbst – Mut zu Wandel und Erneuerung; S.124)